17.02.2012

Loslassen

Die Errinnerungen kommen hoch.
Vergessenes wühlt mich immer noch auf und erwischt mich in einem schwachen Moment.
Einem Moment wie diesen.
Ich spüre den  Kloß im Hals.
Meine Augen werden feucht und ich sehe nur noch verschwommen.
Eine heiße Träne lößt sich von meinen Wimpern.
Wandert meine glühende Wange hinunter und hinterlässt eine nasse Spur.
Schnell wische ich sie mit einer kurzen Handbewegung weg.
Haltung bewahren. Stark sein.
Nicht schon wieder. Ermahne ich mich.
Doch alles wird zuviel.
Sich ständig für alles was man tut, rechtfertigen zu müssen.
 Und zu lächeln, wenn man eigentlich weinen muss.

Melancholie.

Doch jetzt bin ich allein.
Ich brauche nicht stark zu sein.
Ich brauche keine Haltung zu bewahren.
Niemand ist hier.
Ich lassen meinen Kopf in das weiche, trostlose Polster meines Kissens sinken.

Du bist allein.
Niemand sieht dich so.

Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen.

Nicht hierfür.

Ich lasse los.

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